Der Krieg vor der Haustür
Der Kosovokrieg war ein bewaffneter Konflikt von Beginn 1998 bis Mitte 1999. Der Einsatz der NATO dauert vom 24. März 1999 mit Einsetzen der ersten Luftangriffe bis zum 9. Juni 1999, dem Tag der Einigung bei den Militärverhandlungen. Die Kosovo Force, kurz KFOR, wurde danach aufgestellt. Diese Mission der Bundeswehr, als Teil davon, dauert bis heute an.
Während des gesamten Konfliktes, vor allem aber 1999, waren Hunderttausende Einwohner des Kosovo auf der Flucht. Es wurden etwa 650 Ortschaften beschädigt oder zerstört, darunter historisch wertvolle Bausubstanz.
Die während des Krieges von dem zivilen NATO-Pressesprecher gebrauchte Wortwahl „Kollateralschaden“ für die von der NATO zu verantwortenden zivilen Opfer und Sachschäden wurde 1999 zum Unwort des Jahres gewählt.
Kosovo erklärte sich am 17. Februar 2008 für unabhängig. Nach Darstellung der TAZ vom 21. August 2000 war ein „ethnifiziertes, quasi-koloniales Protektorat“ entstanden, nahezu 350 000 Menschen seien vertrieben worden, die Diskriminierung von Nichtalbanern sei systematisch. Der Guardian konstatierte, die Verfolgung von Minderheiten sei „so bösartig und heimtückisch wie zuvor die Taten der Schergen von Milosevic“.